# Europa

Elf französische PraktikantInnen sammeln Berufserfahrung in Lemgo

Auch der interkulturelle Austausch kam nicht zu kurz

Seit über zehn Jahren besteht zwischen dem HANSE-Berufskolleg und dem Lycée Jeanne d’Arc  Saint-Ivy in der Bretagne ein Austausch von Auszubildenden und PraktikantInnen. Wie in jedem Jahr konnten auch im November 2019 elf französische Jugendliche in lippischen Einzelhandelsbetrieben erste Berufserfahrungen im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums sammeln. Finanziert wird das Gruppenpraktikum von Pro Tandem, einer deutsch-französischen Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung.

In der ersten Woche stand für die Jugendlichen ein Tandemsprachkurs auf dem Programm. Hierbei arbeiteten je ein französischer mit einem deutschen Jugendlichen zusammen, um gemeinsam einige gebräuchliche Sätze und Fragen in der Fremdsprache zu lernen.

Dima Namo aus der WG2J hebt die Vorteile eines solchen Kurses hervor: „Ich fand den Kurs sehr interessant, weil man ganz praktische Wörter gelernt hat und aktiv mit den Franzosen sprechen konnte.“

Damit sie einen ersten Eindruck von Lemgo bekommen, organisierten die Deutschen für die Franzosen auch eine Stadtführung und zeigten ihnen die Sehenswürdigkeiten von Lemgo, wie zum Beispiel das Junkerhaus. „Nach der Stadtführung sind wir dann noch alle zusammen in ein Café gegangen, um dort etwas zu trinken. Dadurch konnten wir zusammen mit den Franzosen noch Zeit verbringen und uns noch näher kennenlernen“, hebt Diana Rogalski den interkulturellen Austausch hervor.

Natürlich mussten dabei auch sprachliche Schwierigkeiten überwunden werden: „Die französischen Schülerinnen und Schüler taten sich etwas schwerer Deutsch zu lernen“, so Vanessa Peters, „es war für sie schwieriger als für uns Französisch zu lernen. Aber mit Händen und Füßen hat die Verständigung dann trotzdem geklappt.“

Diese Erfahrung haben die französischen Schülerinnen und Schüler auch in ihren Praktikumsbetrieben gemacht, in denen, trotz der Sprachbarriere, erfolgreiche Praktika absolviert wurden.

Im März findet der Gegenbesuch in der Bretagne statt: Neun Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe des Wirtschaftsgymnasiums freuen sich bereits auf ihre praktischen Auslandserfahrungen in Pontivy.

Violetta Schneider fasst ihre Erwartungen so zusammen: „Aus diesem Praktikum nimmt man mit, auf sich allein gestellt zu sein und mit Situationen umzugehen, die wir davor nicht kannten. Erste Einblicke ins Arbeitsleben geben uns Sicherheit in der zukünftigen Berufswahl. Zum Abschluss des Praktikums erhalten wir einen Europass, welcher zeigt, dass wir ein Praktikum im Ausland gemacht haben. So ein Europass wird uns in einem Auswahlverfahren in einem Bewerbungsprozess von der breiten Maße abheben und bietet uns bessere Chancen bei einer Bewerbung. Das Auslandspraktikum hat also nur Vorteile.“

Unser Dank gilt dem REWE, EDEKA und Marktkauf in Lemgo für die Ermöglichung der Praktika und die gute Betreuung.